Makuladegeneration (AMD)

Dr. Victor Derhartunian 31 März 2021

Die altersbedingte Makuladegeneration(AMD) ist eine altersbedingte degenerative Erkrankung. Man schätzt, dass bis zu 30 Prozent der Menschen über 70 von AMD betroffen sind, aber die ersten spürbaren Symptome der Krankheit können bereits im Alter von 50 Jahren beobachtet werden. Die Zahl der Patienten in Polen wird auf etwa 2 Millionen geschätzt, wobei die steigende Lebenserwartung zu einem stetigen Anstieg der Zahl der Patienten führt.

Zu den ersten Symptomen der AMD gehört ein minimaler Verlust des zentralen Sehvermögens, der unbemerkt bleiben kann – insbesondere, wenn er nur auf einem Auge auftritt, während das andere normal funktioniert. Die Makula(lateinisch: macula lutea) ist der Bereich auf der Netzhaut mit der höchsten visuellen Auflösung, der mit der höchsten Dichte an Zapfen verbunden ist. Die Photorezeptoren der Makula enthalten gelbes Pigment, daher ihr Name.

Bei der trockenen Form der AMD (nicht-neovaskulär) zeichnet sich die Krankheit durch einen langsamen und schmerzlosen Verlauf aus, so dass die Symptome leicht ignoriert werden können. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu einem langsamen Verlust von Photorezeptoren, den sogenannten Zapfen, die am Sehvorgang beteiligt sind.

Bei der exsudativen (feuchten, neovaskulären) Form der AMD kann es schnell zu einer erheblichen Verschlechterung des Sehvermögens kommen, sogar innerhalb weniger Tage, und in diesem Fall gibt es keine Möglichkeit, den Besuch beim Augenarzt aufzuschieben. Etwa 10% der Patienten entwickeln diese Form der AMD. Es handelt sich um das Wachstum abnormaler Blutgefäße unter der zentralen Netzhaut. Aus diesen Gefäßen kann Flüssigkeit oder Blut in die Netzhaut sickern und einen dunklen Fleck in der Mitte des Sehens verursachen.

Klassische Symptome der AMD:

  • verminderte Sehschärfe (verschwommenes zentrales Sehen, oder „geradeaus“),
  • Abnormalitäten beim Sehen von geraden Linien,
  • ein heller oder dunkler Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes (sogenanntes zentrales Blendlicht),
  • deformierte Formen von Objekten,
  • Eindruck von weniger Farbkontrast

Was sollten wir noch über beide Formen der Makuladegeneration wissen?

Die trockene (nicht-neovaskuläre) Form ist eine mildere Form und die Verschlechterung der Sehkraft tritt über Monate oder sogar Jahre auf. Diese Form ist durch das Vorhandensein von so genannten Drusen, d.h. Ablagerungen von Stoffwechselprodukten der Netzhaut, und der so genannten geografischen Atrophie gekennzeichnet. Diese Drusen (Ablagerungen), die sich in der Makularegion ablagern, neigen dazu, zu verklumpen und verursachen eine schlechtere Sicht bei schwachem Licht, ein schiefes Aussehen der Buchstaben oder eine Verdickung der Buchstaben beim Lesen. Bei der geografischen Atrophie hingegen handelt es sich um einen klar abgegrenzten, kreisförmigen oder ovalen Bereich der Netzhaut in der Makula, der durch atrophische Veränderungen in der retinalen Pigmentepithelschicht, den Photorezeptoren und den Kapillaren der Aderhaut des Auges entsteht. Diese Läsion verursacht eine langsame Abnahme der Sehschärfe, schlechteres Sehen bei schwachem Licht und Schwierigkeiten beim Lesen.

Die exsudative (feuchte, neovaskuläre) Form ist eine schwere Form, bei der der Sehverlust bereits innerhalb weniger Tage eintritt. Zuerst beginnen die Buchstaben zu wellen, und bald darauf zeigt sich ein großer grauer oder schwarzer Fleck im Gesichtsfeld, der das Lesen und Sehen im Nahbereich unmöglich macht. Dieses Wellengefühl wird durch eine Erhöhung der Netzhaut verursacht, unter der sich neue pathologische Blutgefäße mit dünnen Wänden gebildet haben, durch die Blutserum oder das Blut selbst sickert (daher der Name: exsudativ). Wenn die Gefäßwände reißen, sickert Blut unter die Netzhaut und der Patient sieht einen grauen oder schwarzen Fleck im zentralen Gesichtsfeld.

Man sollte sich bewusst sein, dass eine vernachlässigte und unbehandelte trockene AMD zur Entwicklung der Krankheit zu einer exsudativen Form führen kann, deren Behandlung durch intraokulare Injektionen von Anti-VEGF-Präparaten den Krankheitsprozess zwar aufhalten, aber nicht umkehren kann. VEGF(Vascular Endothelial Growth Factor) ist ein Protein, das als Hauptfaktor für den Prozess der Angiogenese und die Erhöhung der Durchlässigkeit der Blutgefäße gilt; es wird auch als vaskulärer Permeabilitätsfaktor bezeichnet. Es ist die genetisch erhöhte Aktivität dieses Proteins, die die oben erwähnten pathologischen Blutgefäße unter der Netzhaut erscheinen lässt.

Zu den Risikofaktoren, die mit der Entwicklung einer Makuladegeneration in Verbindung gebracht werden, gehören:

  • Alter
  • Geschlecht (das Risiko ist bei Frauen höher als bei Männern)
  • Ethnie (weiße Menschen sind eher krank)
  • genetische Bedingungen (Verwandte einer Person mit AMD haben ein 20-mal höheres Risiko, an AMD zu erkranken, als die allgemeine Bevölkerung)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes
  • Fettleibigkeit
  • Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholgenuss
  • übermäßige Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung hat eine schädigende Wirkung auf die retinalen Pigmentepithelzellen (RPE), die eine Schlüsselrolle für die normale Funktion der Photorezeptoren der Netzhaut spielen)
  • unausgewogene Ernährung (übermäßiger Verzehr von Lebensmitteln, die reich an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin sind)

Kann das Auftreten von AMD verhindert werden?

Wenn Sie zu der Risikogruppe gehören, ist es ratsam, Ihre Ernährung mit hohen Dosen von Vitaminen und Antioxidantien zu ergänzen. Die Einnahme von Vitamin C (500 mg/Tag) und Vitamin E (200-400 mg/Tag) ist besonders empfehlenswert. Es lohnt sich auch, zu Lutein zu greifen, das vor ultravioletter Strahlung schützt, die die Photorezeptoren schädigt. 6 mg Lutein pro Tag. Grüne Pflanzen wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli sind natürliche Quellen von Lutein.

Behandlung von AMD mit dem 2RT-Laser

Laser 2RT(Retinal Rejuvenation Therapy) wird zur Behandlung der Makuladegeneration im Frühstadium eingesetzt. Laser 2RT ist die beste Methode, um die Entwicklung der Makuladegeneration aufzuhalten, bevor die Krankheit eine gefährliche exsudative Form annimmt. Die Behandlung zielt darauf ab, Drusen auf der Netzhaut zu reduzieren und die Netzhautstrukturen für natürliche biologische Regenerationsprozesse zu stimulieren. Der Laser verwendet einen Lichtwellenstrahl mit einer Wellenlänge von 532 nm, der in Verbindung mit einer kurzen Dauer zu einer Stimulation des retinalen Pigmentepithels (RPE) und zur Regeneration des Gewebes führt. Die Behandlung ist schmerzlos, nicht-invasiv, verursacht keine thermischen Schäden an der Netzhaut und hat keine Nebenwirkungen.

Im Rahmen der Qualifikation für die Behandlung sollten Symptome ausgeschlossen werden, die die Therapie unwirksam machen könnten (feuchte Form der AMD, Vorhandensein von Pseudodrue). Zu den diagnostischen Tests, die im Rahmen der Qualifizierung erforderlich sind, gehören: OCT(Optische Kohärenztomographie des Auges), Tonometrie(Augeninnendruckmessung), Messung der Sehschärfe ohne Korrektur und in bestmöglicher Korrektur. Eine ausführliche Anamnese ist ebenfalls erforderlich.

Intraokulare Injektion von Anti-VEGF-Präparaten

Bei der Behandlung der fortgeschrittenen AMD, d.h. ihrer exsudativen Form, werden intravitreale Injektionen (Injektionen in das Auge) von Anti-VEGF-Präparaten verwendet. Die Medikamente sollen das Wachstum abnormaler (pathologischer) Blutgefäße hemmen, das Exsudat absorbieren und so die Netzhaut wieder in ihre normale Lage bringen. Die Injektionen in das Auge werden unter lokaler Anästhesie verabreicht und sind daher für den Patienten schmerzfrei. Die Wahl des spezifischen Medikaments (VEGF-Hemmer), die Anzahl der Injektionen, die Abstände zwischen den Behandlungen und die Dauer der Behandlung werden vom Facharzt festgelegt.

Die folgenden Untersuchungen werden im Rahmen der Qualifikation für eine Operation durchgeführt: Angiographie, Autofluoreszenz, OCT. Die Zahl der AMD-Patienten in Polen wird auf etwa 1,2 Millionen geschätzt, darunter 10-15% der Patienten mit der exsudativen Form.

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Dr. Victor Derhartunian

Dr Victor Derhartunian od 2012 roku z sukcesem prowadzi własną klinikę EyeLaser we Wiedniu (Austria), zaś od 2016 roku – Centrum Chirurgii Laserowej w Zurychu (Szwajcaria). Obie te placówki należą do wysoko ocenianych przez Pacjentów klinik w tej części Europy, a wszystko to dzięki umiejętnemu wykorzystaniu innowacyjnych technologii i zastosowaniu absolutnie wysokich standardów w pracy z Pacjentami.