Phakische Linsen – Qualifikation für die Operation
Das phakische Linsenverfahren wird bei Brechungsfehlern von -18,00 bis +10,00 Dioptrien eingesetzt, sogar bei Astigmatismus von bis zu -6,0 Dioptrien. Phakische Linsen – spezielle künstliche, flexible Intraokularlinsen – werden zwischen der Iris und der natürlichen Linse implantiert.
Da die natürliche Linse erhalten bleibt, bleibt auch die Akkommodationsfähigkeit des Auges erhalten. Collamer, ein biokompatibles Material, das aus Kollagen hergestellt wird, wird zur Herstellung von phaken Linsen verwendet. Es ist für das Auge sehr gut verträglich.
Wer kommt für eine phakische Linsenoperation in Frage
Wenn alle Untersuchungsergebnisse und die aktuelle Sehschwäche des Patienten es nicht zulassen, dass er sich einer Laser-Sehkorrektur kann sich der Patient in der Regel einer phaken Linsenimplantation (Grafting) unterziehen. Dies ist ein reversibler Vorgang.
Die Implantation einer phaken Linse ist eine Lösung, die vor allem für Patienten mit starker Myopie, Hyperopie oder Astigmatismus oder sogar Presbyopie gedacht ist. Im letzteren Fall sind multifokale/EDOF-Linsen erhältlich.
Nach der Implantation einer phaken Linse braucht der Patient keine Korrekturbrille oder Kontaktlinsen mehr zu tragen. Phakische Linsen werden oft als implantierbare Kontaktlinsen bezeichnet.
Die Behandlung ist für Menschen gedacht, die:
- sind zwischen 18 und 55 Jahre alt
- eine Myopie von – 0,5 bis -18 Dioptrien haben
- eine Weitsichtigkeit von +0,5 bis +10 Dioptrien haben
- einen Astigmatismus von bis zu +6D haben
- an Presbyopie leiden
- eine stabile Sehschwäche haben – obwohl phake Linsen ersetzt werden können, wenn sich die Sehschwäche verschlechtert.
Bei höheren Sehfehlern wird die Entscheidung über die Möglichkeit des Eingriffs vom Augenarzt bei einem Eignungstermin getroffen.
Kontraindikationen für die Implantation einer phaken Linse
- anatomische Parameter des Auges, z.B. die Tiefe der vorderen Augenkammer und die Breite der Hornhaut
- instabile Autoimmunkrankheiten
- Bindegewebserkrankungen
- Augenkrankheiten (z.B. Glaukom, Netzhautablösung)
- Krebs
- Infektionen
- Schwangerschaft und Stillen
Die folgenden Untersuchungen und Verfahren werden im Rahmen der Qualifikation für die Implantation einer phaken Linse durchgeführt:
- Interview mit dem Patienten
- Computerisierte Augenuntersuchung (Autorefraktometrie)
- Keratometrie (Messung der Krümmung der Hornhaut)
- Pachymetrie (Messung der Hornhautdicke)
- Topographie der Hornhaut
Die folgenden Tests und Verfahren werden im Rahmen der präoperativen Untersuchung für die Implantation einer phaken Linse durchgeführt:
- Interview mit dem Patienten
- Computerisierte Augenuntersuchung (Autorefraktometrie)
- Keratometrie (Messung der Krümmung der Hornhaut)
- Tonometrie (Messung des Augeninnendrucks)
- Optometrische Untersuchung
- Sehschärfe ohne Korrektur (vis sc)
- Dominanz der Augen
- Subjektive Refraktion
- Bei Astigmatismus – Bestimmung der Brechkraft und der Achse des Zylinders
- Korrigierte Sehschärfe (vis cc)
- Überprüfung der Parameter des binokularen Sehens (Fusion, Stereopsis, Vorhandensein von Foria/Tropia)
- Im Falle von Presbyopie Bestimmung der Addition (Kurzsichtigkeitszuschlag)
- Im Falle von Presbyopie Simulation von Monovision (Monovisionstoleranztest)
- Pachymetrie (Messung der Hornhautdicke)
- Topographie der Hornhaut
- Dynamische Pupilographie
- BUT – Tränenfilmunterbrechungstest (Tränenfilmqualität)
- Augenbiometrie (Messung der Augapfellänge), Tiefe der vorderen Augenkammer (ANTERION®)
- Zykloplegie (Lähmung der Akkommodation und Pupillenerweiterung)
- Autorefraktion
- Anteriore und posteriore Augenbiomikroskopie
- Tomographie (OCT – optische Kohärenztomographie des Auges)
- Fundusfoto (Bild der Funduskamera)
Die Untersuchung des vorderen Augenabschnitts wird bei SwissLaser über die ANTERION®-Plattform durchgeführt. Das Gerät kombiniert Hornhauttopographie und -tomographie, die Messung des vorderen Augensegments, die Messung der Achsenlänge und die IOL-Berechnung (Berechnung der Stärke der Intraokularlinse), um den chirurgischen Routineeingriff zu erleichtern.
Die visuelle Bestätigung aller Messungen mit hochauflösenden Swept-Source-OCT-Bildern garantiert diagnostische Sicherheit. Eines der ANTERIONA®-Module (das Barreta-Modul) enthält Berechnungsformeln für die Berechnung von torischen Linsen.
Die OCT-Untersuchung des hinteren Augensegments und der Hornhaut wird bei SwissLaser mit dem Retina Scan Duo ™ durchgeführt. Es ist ein hochauflösendes OCT und eine Funduskamera (Abbildung des Augenhintergrunds durch die Pupille) in einem.
HINWEIS: Während der Diagnose werden Tropfen verwendet, um die Pupillen vor der Implantation einer phaken Linse zu erweitern. Nach dem Gebrauch sind die Augen lichtempfindlich (die Pupille verengt sich nicht), was zu einer Verschlechterung der Sehkraft führt. Daher ist es ratsam, mit jemandem zur Untersuchung zu kommen, der uns nachher zur Seite steht.
HINWEIS: Wenn Sie weiche Kontaktlinsen tragen, sollten Sie diese 2 Wochen vor der Untersuchung absetzen, und 4 Wochen, wenn Sie harte Linsen verwenden. Während dieser Zeit kehrt die Hornhaut in ihre physiologische Form zurück (das Tragen von Linsen führt vorübergehend zu einer Veränderung der Form der Hornhaut, was die Genauigkeit der entsprechenden Messungen während der Eignungsprüfung beeinträchtigt).
