Die Anamnese ist nichts anderes als eine Krankengeschichte. Der Begriff wird in der Medizin definiert als der systematische Prozess, medizinisch relevante Informationen von einem Patienten zu erhalten und zu dokumentieren, um eine korrekte Diagnose zu stellen. Die Anamnese wird immer beim ersten Besuch des Patienten in der Praxis oder nach einer längeren Pause und bei Auftreten neuer Symptome durchgeführt.
Beim ersten Treffen mit dem Patienten fragt der Arzt immer, was uns zu ihm führt. Er leitet das Gespräch und stellt Fragen, die so formuliert sind, dass wir uns ein möglichst detailliertes und präzises Bild von der Situation machen können.
Typische Fragen, die bei einem solchen Gespräch gestellt werden:
Zur Anamnese gehört auch eine umfassende körperliche Untersuchung des Patienten – je nach dem Fachgebiet des Arztes, den der Patient aufsucht. In vielen Fällen wird der Arzt auch eine biografische Anamnese durchführen (z. B. Beruf, Familienstand, Sport- und Freizeitaktivitäten), sofern diese Daten den Verlauf der Diagnose beeinflussen können. Aus demselben Grund wird eine vegetative Anamnese durchgeführt, d.h. es wird der Zustand der Funktionen ermittelt, die der Körper des Patienten automatisch und ohne sein Bewusstsein reguliert (z.B. Schlaf oder Appetit).
Eine korrekte und zuverlässige Anamnese bedeutet, dass etwa 90% der Diagnosen beim ersten Besuch genau und eindeutig gestellt werden können.
Die augenärztliche Anamnese ist die Grundlage der Diagnose bei Jugendlichen und erwachsenen Patienten. Erst nach dem Gespräch führt der Arzt einen Sehtest und andere Tests durch, die angesichts der vom Patienten angegebenen Sehprobleme erforderlich sind.
Der Augenarzt wird uns auch nach chronischen Krankheiten sowie nach Medikamenten fragen, die wir einnehmen, und nach der Exposition gegenüber schädlichen Substanzen am Arbeitsplatz und zu Hause (von denen einige das Sehvermögen schädigen können). Die Familienanamnese, die in der Augenheilkunde unerlässlich ist, bezieht sich stattdessen auf das Auftreten von Augenkrankheiten (z. B. Glaukom) in einer engeren Großfamilie, da einige Augenkrankheiten mit einer genetischen Veranlagung verbunden sind.
Wenn Sie sich auf Ihren ersten Besuch beim Augenarzt vorbereiten, sollten Sie auf die Beantwortung der folgenden Fragen vorbereitet sein:
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