Zu langes Sitzen vor Computer- und Smartphone-Bildschirmen kann Kurzsichtigkeit verursachen
Im Gegensatz zur Myopie, die durch genetische Faktoren bestimmt wird, entwickeln einige Kinder im Schulalter eine sogenannte Schulmyopie (akkommodative Myopie). Kinder, die Smartphones und Tablets ungehemmt nutzen, d.h. elektronische Geräte mit kleinen Bildschirmen, bei denen die Augen in kurzer Entfernung bewegt werden müssen, entwickeln zunächst eine sogenannte akkommodative Myopie. Myopie scheinbare Myopie, bei der versucht werden kann, sie zu kontrollieren, z.B. mit Tropfen zur Entspannung der Augenmuskeln.
Wenn ein Kind jedoch nicht aufhört, seine Freizeit ‚mit der Nase im Smartphone‘ zu verbringen, kann sich die scheinbare Kurzsichtigkeit zu einem Dauerzustand entwickeln.
Warum es schädlich ist, „mit der Nase im Smartphone“ zu sitzen
Chronisch angespannter Augenmuskel, der verantwortlich ist für zu langes Sitzen vor einem Computerbildschirm, Tablet oder Smartphoneist der wichtigste, aber nicht der einzige Grund, warum das Auge gefährdet ist, Myopie zu entwickeln.
Die übermäßige Nutzung elektronischer Geräte geht auch mit einem Verzicht auf Aktivitäten im Freien einher, was zu einer Verringerung des natürlichen Tageslichts für das Auge und einem Verlust der Möglichkeit zur Anpassung der Akkommodation führt – wenn das Kind auf einen Bildschirm schaut, bleibt sein Blick auf Objekte in der Nähe des Auges gerichtet, während es beim Spielen mit Gleichaltrigen im Freien die Möglichkeit hat, seinen Blick in verschiedene Entfernungen zu verlagern.
Je früher ein Kind ein Smartphone in die Hände bekommt, desto schlechter sind die Vorzeichen für die Zukunft. Kinderärzte sind der Meinung, dass ein Kleinkind vor dem Alter von zwei bis drei Jahren überhaupt nicht mit digitalen Geräten in Kontakt kommen sollte.
Kinder im Schulalter nutzen Computer und Smartphones nicht nur als Lernhilfen, sondern auch als wichtige Freizeitbeschäftigung. Das soziale Leben von Teenagern findet oft fast ausschließlich online statt! Sogar bei persönlichen Treffen von Gleichaltrigen schaut jeder auf sein Telefon, und Gespräche von Angesicht zu Angesicht werden durch den Austausch darüber ersetzt, was jemand online sieht und liest. Der richtige Abstand eines Smartphones zu den Augen beträgt 40-70 cm. Selten hält sich ein Kind an diese Regel, was dazu führt, dass die Augenmuskeln den größten Teil des Tages wie Fäden gespannt sind!
Kurzsichtigkeit in der Schule kann sich verfestigen und verschlimmern
Schulbedingte Kurzsichtigkeit, die, wie der Name schon sagt, am häufigsten auftritt, wenn ein Kind in die Schule geht (in der Regel im Alter von 10-12 Jahren), wird m. in. durch die bereits erwähnte übermäßige Akkommodationsanstrengung bei der Verwendung digitaler Geräte und durch:
- einen Mangel an körperlicher Aktivität im Freien,
- die Unfähigkeit, zwischen Objekten in unterschiedlichen Entfernungen zum Auge zu flimmern,
- Eine drastische Verringerung der Versorgung des Auges mit natürlichem Tageslicht und infolgedessen ein Vitamin D3-Mangel.
Wie bereits erwähnt, kann die schulbedingte Myopie dauerhaft werden und sich verschlimmern. Da das Auge eines jungen Menschen eine hohe Akkommodationskapazität hat, kann sich die Diagnose eines Augenarztes verzögern – denn wir werden die bei dem Kind beobachteten Beschwerden nicht mit den Sehproblemen in Verbindung bringen. Wenn ein Schüler also klagt über:
- Konzentrationsprobleme,
- Unfähigkeit, sich auf das Lesen zu konzentrieren (weil „Buchstaben überspringen“),
- Kopfschmerzen,
- schlechtere Sicht bei schlechter Beleuchtung,
lohnt es sich, mit der Suche nach den Ursachen zu beginnen und einen Augenarzt aufzusuchen. Werfen wir einen Blick auf unsere Kinder: Myopie führt auch bei ihnen dazu, dass sie blinzeln, sich die Augenlider reiben und den Kopf schütteln, zum Beispiel beim Ansehen von Filmen, weil sie den Fokus nicht „einfangen“ können. Genauso ist es beim Lesen, wenn der optimale Abstand für ein Buch nicht gefunden werden kann.
Korrektur der Myopie
Die korrekte Diagnose – Myopie – erfordert das Tragen einer korrigierenden Brille oder von Kontaktlinsen. Der Fehler sollte schnell und vollständig korrigiert werden. Es stimmt nicht, dass bei Kindern weniger Korrekturen als erforderlich vorgenommen werden sollten, um „dem Auge eine Chance zu geben, zu funktionieren“. Die Kurzsichtigkeit wird nicht abnehmen, die Fehlsichtigkeit wird sich weiter entwickeln, die Lebensqualität des Kindes wird sich nicht verbessern und es werden zusätzliche Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten in der Schule und im sozialen Leben auftreten.
Unkorrigierte Myopie beschleunigt das Fortschreiten des Defekts, und je höher der Defekt, d.h. je mehr Dioptrien in Brillengläsern oder Linsen, desto größer ist das Risiko von Komplikationen im Erwachsenenalter (Netzhautablösung, Katarakte, Glaukom, Makulaerkrankungen usw.).
Ein Kind, bei dem Myopie diagnostiziert wurde, muss ständig in der Obhut eines Augenarztes sein. Die Einhaltung der Nachsorgetermine ermöglicht es, das Fortschreiten der Fehlsichtigkeit zu korrigieren und zum Beispiel Astigmatismus zu erkennen, der gerne mit Myopie einhergeht.
Wenn ein Kind alt genug ist, um Kontaktlinsen zu tragen, sollte es ständig an die Hygieneregeln erinnert werden, die mit dem Tragen der Linsen verbunden sind. Unsachgemäße Pflege und falscher Gebrauch (z.B. zu lange im Verhältnis zu der vom Hersteller empfohlenen Zeit) können zu ernsthaften Komplikationen wie Keratitis führen, die wiederum zu einer irreversiblen Verschlechterung der Sehschärfe beitragen können.
Die Orthokorrektur (Orthokeratologie) wird manchmal bei Kindern als Teil der Myopiekorrektur eingesetzt. Dabei handelt es sich um die Korrektur der Myopie mit starren, hochgasdurchlässigen Linsen mit einer umgekehrten Geometrie, die über Nacht eingesetzt werden. Wenn die Linsen nachts getragen werden, verändern sie die Form (Abflachung) der Vorderfläche der Hornhaut, so dass man tagsüber eine Zeit lang ohne Brille scharf sehen kann. Eine solche Korrektur hat nur eine vorübergehende Wirkung – wenn die Linse entfernt wird, kehren die Sehprobleme früher oder später zurück.
Dies ist keine Methode zur Heilung des Defekts. Es besteht auch das Risiko einer Hypoxie der Hornhaut. Einige Spezialisten sind der Meinung, dass selbst eine hohe Gasdurchlässigkeit keine ideale Sauerstoffversorgung des Auges garantiert.