Brille nach Kataraktoperation

Dr. Victor Derhartunian 20 März 2020

Die Entfernung des Grauen Stars wird mit zwei Methoden durchgeführt:

Die Katarakt-Phakoemulsifikation ist eine Methode zur Entfernung eines Katarakts mit einem Ultraschallhandstück und dem Einsetzen einer künstlichen Intraokularlinse. Der Eingriff wird unter Oberflächenanästhesie durchgeführt, die als Gel oder Tropfen in den Bindehautsack verabreicht wird. Anstelle der entfernten Linse wird eine neue Linse eingesetzt – eine flexible, einziehbare Acryllinse, die sich im natürlichen Linsensack von selbst entfaltet und sich an der richtigen Stelle im Augapfel ansetzt. Der Einschnitt ist minimal (1,5 bis 3 mm).

Chirurgie mit einem hochpräzisen Femtosekundenlaser (FemtoCataract) – eine Methode mit Laser-Mikroschnitten (sogenannten Ports) in der Hornhaut, automatisierter sogenannter Kapsulorhexis, d.h. Öffnung der vorderen Kapsel der natürlichen Linse, Fragmentierung der natürlichen Linse (mit einem Femtosekundenlaser und Entfernung der getrübten Linse und anschließendem Einsetzen einer neuen. Der Eingriff dauert 10-15 Minuten.

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Nach einer Kataraktoperation verändert das Auge seine Brechungseigenschaften. Im Falle des Grauen Stars bedeutet dies, dass es keine Garantie dafür gibt, dass eine Brechkraft erreicht wird, bei der der Patient keine Brille mehr benötigt. Der Arzt ist in der Lage, die Stärke der Linse, die in das Auge des Patienten implantiert werden soll, mit einer Genauigkeit von 0,5 Dioptrien zu berechnen, wodurch die gleichzeitig bestehende Sehschwäche auf mindestens eine Entfernung – in der Regel die Ferne – korrigiert werden kann.

Wie der Patient nach der Operation sehen soll, sollte bei der präoperativen Untersuchung besprochen werden. Die Stärke der Linse kann so berechnet werden, dass der Patient in der Nähe ohne Brille lesen oder weit entfernte Objekte ohne Brille gut sehen kann – alles wird nach den Wünschen des Patienten geplant.

Wenn sich ein Patient für die Implantation einer monofokalen Linse entscheidet, bedeutet dies, dass er sowohl in der Nähe als auch in der Ferne scharf sehen kann. So kann er zum Beispiel ohne Brille Auto fahren, benötigt aber weiterhin eine Brillenkorrektur, um ein Buch zu lesen. Einige kurzsichtige Menschen, die am Grauen Star erkranken, entscheiden sich dafür, so zu bleiben, wie sie ihr ganzes Leben lang waren: Sie entscheiden sich für scharfes Sehen in der Nähe und eine Brille für die Ferne.

Es gibt aber auch Menschen, die sich bei der Operation des Grauen Stars für eine Korrektur ihrer Fernsicht entscheiden und daher weiterhin eine Brille für die Kurzsichtigkeit, d.h. zum Lesen, verwenden. Die Auswahl der Brille nach einer Kataraktoperation erfolgt etwa sechs Wochen nach der Operation, da sich die Sehkraft bis dahin stabilisiert haben sollte. Monofokale Linsen werden vom National Health Service erstattet.

Wenn sich ein Patient für die Implantation einer Multifokallinse (trifokal/multifokal oder EDOF – extended depth of focus) entscheidet, kann er zusätzlich zur Kataraktentfernung eine sehr gute Sehschärfe für die Ferne, die Nähe (35-40 cm) und die mittlere Entfernung (60-90 cm) erwarten.

Das bedeutet, dass er oder sie nach dem Eingriff höchstwahrscheinlich keine Brille mehr benötigt. Ausnahmen sind Patienten in Berufen, die ein wirklich scharfes Sehen in der Nähe erfordern – z.B. Uhrmacher, Schneider oder Elektroniker – und die bei ihrer Arbeit keine Vergrößerungs- oder Fernbrillen verwenden, z.B. Berufskraftfahrer, Piloten usw.

Um das Auge für andere Entfernungen nicht zu stören, wird dann für sehr nahe Entfernungen eine zusätzliche Brillenkorrektur empfohlen. Diese Linsen werden manchmal auch mit bestimmten Sehschwächen in Verbindung gebracht – die optische Wahrnehmung ist in bestimmten Entfernungen schlechter.

Wenn der Patient unter Astigmatismus leidet, kann er sich für eine torische Linse (beseitigt den Astigmatismus und sorgt für scharfes Sehen in der Ferne und in der Nähe) oder eine torische Multifokallinse (beseitigt den Astigmatismus, sorgt für scharfes Sehen in der Ferne, in der Nähe und in der Mitte und ermöglicht so eine vollständige Unabhängigkeit von einer Korrektionsbrille) entscheiden .

Mit einer multifokalen torischen Linse kann der Hornhautastigmatismus korrigiert werden, so dass eine Korrektur der Sehschwäche mit einer Brille nach der Operation nicht mehr notwendig ist. Eine monofokale torische Linse macht eine Lesebrille für den Patienten unverzichtbar.

Moderne Kunstlinsen, die in das Auge des Patienten implantiert werden, können einen eingebauten UV-Filter und einen Blaulichtfilter (Blaulichtfilter) haben. Dies soll die Netzhaut vor gefährlicher Strahlung schützen und die Notwendigkeit einer permanenten Sonnenbrille minimieren.

Für den Patienten bedeutet dies, dass sein Auge bzw. seine Augen ständig geschützt sind. Wenn er jedoch an einem sehr sonnigen Tag zur Sonnenbrille greifen möchte, kann er dies natürlich sowohl aus gesundheitlichen als auch aus ästhetischen Gründen tun.

Bei so genannten weißen Brillengläsern ist es notwendig, die Augen täglich mit Filtergläsern zu schützen, da zu viel blaues Licht, das den Zustand der Netzhaut verschlechtern kann, in den Augengrund gelangt. Dabei muss es sich um eine Brille mit qualitativ hochwertigen optischen Gläsern handeln, die am optischen Punkt getönt sind. Greifen Sie auf keinen Fall zu einer beliebigen Brille aus dem Supermarkt!

Eine gute Lösung sind photochrome Gläser, d.h. Gläser, bei denen die Gläser auf die Intensität des Lichts reagieren. Die in den Gläsern enthaltenen photochromen Moleküle reagieren auf die Energie der Sonne und verändern ihre Position. Dadurch wird sichergestellt, dass immer die optimale Lichtmenge die Augen erreicht.

Die Entscheidung, welche Linsen am besten geeignet sind, wird während des Beratungsgesprächs mit dem Behandler getroffen. Dabei werden sowohl absolute medizinische Indikationen als auch die individuellen Bedürfnisse des Patienten in Bezug auf seinen Lebensstil, seine beruflichen Pflichten und Leidenschaften berücksichtigt.

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Dr. Victor Derhartunian

Dr Victor Derhartunian od 2012 roku z sukcesem prowadzi własną klinikę EyeLaser we Wiedniu (Austria), zaś od 2016 roku – Centrum Chirurgii Laserowej w Zurychu (Szwajcaria). Obie te placówki należą do wysoko ocenianych przez Pacjentów klinik w tej części Europy, a wszystko to dzięki umiejętnemu wykorzystaniu innowacyjnych technologii i zastosowaniu absolutnie wysokich standardów w pracy z Pacjentami.