Phakische Linsen für die vordere und hintere Kammer – die einzige reversible Methode zur Korrektur von Sehschwächen
Phakische Linsen, auch bekannt als ‚innere Kontaktlinsen‘ oder ‚implantierbare Kontaktlinsen‘, werden dem Patienten zusätzlich zur natürlichen Linse des Auges implantiert. Das bedeutet, dass die natürliche Linse nicht entfernt wird.
Ein wichtiger Unterscheidungsfaktor ist, ob sich die phake Linse vor oder hinter der Iris befindet. Daher wird zwischen phaken Linsen für die Vorderkammer und phaken Linsen für die Hinterkammer unterschieden.
Artisan und Artiflex Vorderkammerlinsen werden in die Vorderkammer des Auges eingedockt und an der Iris (zwischen Hornhaut und Iris) fixiert/befestigt.
Die Artisan-Linsen (erhältlich in den Stärken -3 bis -23,5 Dioptrien) bestehen aus einem starren Material namens PMMA, während die Artiflex (in den Stärken -3 bis -14,5 Dioptrien) aus einziehbarem Silikon hergestellt wird. Die einziehbare Linse kann durch einen kleineren Schnitt in das Auge implantiert werden. Die postoperative Wundheilung und die Rehabilitation des Sehvermögens erfolgen daher sehr schnell.
EVO + Visian ICL ™ Hinterkammerlinsen aus Collamer® – einem biokompatiblen Material aus Kollagen, das vom Auge sehr gut vertragen wird – müssen nicht fixiert werden. Sie werden einfach in die Hinterkammer eingesetzt – sie werden hinter der Iris, in den Linsensack des Patienten, implantiert.
Ein großer Vorteil der Hinterkammerlinsen ist, dass sie für andere Menschen nicht sichtbar sind. Die unsichtbare Rückkammer ist aus
Beide Arten von phaken Linsen können bei Bedarf entfernt und ersetzt werden, z. B. wenn sich der Sehfehler vergrößert. Deshalb sagen wir, dass phake Linsen die einzige reversible Methode zur Korrektur eines Sehfehlers sind.
Wenn hingegen eine Kataraktoperation oder eine Presbyopiekorrektur erforderlich ist, wird die phakische Linse ‚entfernt‘, die eigene Linse wird wie bei einer Standardoperation entfernt und eine neue Kunstlinse (eine andere als die phakische Linse) wird an ihrer Stelle implantiert.
Wer kommt für eine phake Linsenoperation in Frage?
Menschen zwischen 18 und etwa 45 Jahren mit einer stabilen Sehschwäche in den folgenden Bereichen kommen für eine phake Linsenoperation in Frage: Kurzsichtigkeit bis zu mehr als -20 Dioptrien und Weitsichtigkeit bis zu + 10 Dioptrien sowie Astigmatismus bis zu 6 zylindrischen Dioptrien.
Warum die Altersgrenze von etwa 45 Jahren? Da die natürliche Linse bei der Implantation einer phaken Linse erhalten bleibt, bleibt auch die Akkommodationsfähigkeit des Auges erhalten. Aber nach vierzig Jahren, um das 45. Lebensjahr herum, kommt es zu einer fortschreitenden Versteifung der natürlichen Linse, was zu einer Schwächung der Akkommodationsfähigkeit des Auges führt (Presbyopie).
Je nachdem, ob die Alterssichtigkeit (auch Presbyopie genannt) die einzige Funktionsstörung des Auges ist oder ob sie mit einer Sehschwäche einhergeht, kommen verschiedene Korrekturmethoden für den Patienten in Betracht:
- ohne sonstige Sehschwäche – /Femto-LASIK/Monovision PresbyMAX/Linsenaustausch
- Hyperopie/Myopie +3 bis -5 Femto-LASIK/Monovision PresbyMAX/LASIK beiPresbyopie
- alle Sehschwächen – Linsenersatz mit monofokalen oder multifokalen Implantaten und EDOF
Ist die Implantation einer phaken Linse mit Komplikationen verbunden?
Die häufigste Komplikation nach der Implantation einer phaken Linse kann darin bestehen, dass die natürliche Linse und die phake Linse zu nahe beieinander liegen. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass sich ein Grauer Star entwickelt und die implantierte Linse entfernt werden muss. Eine äußerst seltene Komplikation nach der Implantation einer phaken Linse kann ein Glaukomanfall sein.