Oberflächliche und tiefe Methoden der Laser-Sehkorrektur, d.h. was bedeutet der Begriff „Laser-Sehkorrektur“ wirklich?
Laser-Sehkorrektur (Refraktion) (refraktive Laserchirurgie) ist ein sehr präziser und praktikabler Weg, um in den Augapfel einzugreifen und die vordere Oberfläche der Hornhaut mit einem Laser zu modellieren, was zur Beseitigung des Sehfehlers führt.
Die Geschichte der refraktiven Laserchirurgie reicht bis in die 1980er Jahre zurück. PRK (oder photorefraktive Keratektomie) ist ein chirurgisches Verfahren, das seit Ende der 1980er Jahre durchgeführt wird und als eine der älteren Methoden der refraktiven Laserchirurgie gilt. Der erste erfolgreiche Eingriff mit einem Excimer-Laser wurde 1987 von Dr. Theo Seiler durchgeführt. Die Erfindung der LASIK-Methode wird Joannis Pallikaris zugeschrieben. Im Jahr 1995 akzeptierte die FDA (U.S. Food and Drugs Administration) den Excimer-Laser und genehmigte die PRK, die photorefraktive Keratektomie, als allgemein verfügbares medizinisches Verfahren.
Professionellen Laserbehandlungen gehen genaue Eignungsuntersuchungen voraus, um u.a. festzustellen. ob sich die Fehlsichtigkeit stabilisiert hat und ob es Kontraindikationen für eine Operation gibt.
Kurzsichtige, Weitsichtige und Astigmatiker sowie Menschen, die unter der so genannten Presbyopie leiden, kommen für den Eingriff bzw. die Verfahren in Frage – denn die Laser-Sehkorrektur wird mit verschiedenen Methoden durchgeführt, die ständig weiterentwickelt und verbessert werden. Die neuesten chirurgischen Technologien machen es möglich, die Operation von Myopie/Fernsichtigkeit/Dystopie mit der gleichzeitigen Beseitigung anderer Sehschwächen wie Astigmatismus zu kombinieren.
Die Laser-Sehkorrektur (Fehlsichtigkeit) ist heute nicht nur die beste Alternative zu herkömmlichen Brillen und Kontaktlinsen, sondern auch der sicherste chirurgische Eingriff in den Augapfel.
Bei einem Augenlasereingriff wird der Patient keiner Vollnarkose unterzogen. Die Augenlaserkorrektur wird unter lokaler Anästhesie (Betäubungstropfen werden in die Augen geträufelt) ambulant durchgeführt.
Die rasante Entwicklung der ophthalmologischen Techniken macht die Augenlaserchirurgie zu einem Verfahren mit maximaler Sicherheit. Die Zahl der Komplikationen liegt bei weniger als 1% der Fälle. Bei allen medizinischen Verfahren wird nicht der Begriff „Garantie“ verwendet, sondern „Wirksamkeit des Verfahrens“. Das Verfahren der Augenlaserkorrektur ist wirksam in ca. 95%. Statistiken zur Laser-Sehkorrektur besagen, dass etwa 95 % der operierten Personen nach dem Eingriff eine Sehqualität erreichen, die das Autofahren erlaubt.
Laser-Sehkorrekturen dauern 15-20 Minuten und innerhalb weniger Stunden bis zu einigen Wochen (je nach verwendeter Technik) erhalten die Patienten wieder eine perfekte Sicht.
Oberflächenmethoden: EBK, PRK, TransPRK
Bei diesem Verfahren wird die obere Zellschicht der Hornhaut (Epithel) entfernt und das darunter liegende Hornhautgewebe mit einem Excimer-Laser neu geformt. Bei oberflächlichen Methoden erholt sich das entfernte Epithel nach dem Eingriff auf natürliche Weise. Oberflächliche Methoden zeichnen sich durch eine etwas längere Heilungszeit und ein geringeres Ausmaß der Defektbeseitigung aus als bei tiefen Methoden.
Der Unterschied zwischen den verschiedenen oberflächlichen Behandlungen liegt in der Art und Weise, wie das Epithel entfernt wird:
- PRK – das Epithel wird vollständig entfernt, nachdem es mit einer Alkohollösung aufgeweicht wurde. Nach der mechanischen Entfernung wächst das Epithel auf natürliche Weise nach, was bedeutet, dass es länger dauert, bis das Auge heilt und wieder normal sieht.
- EBKTM (Epitheliale Bowman-Keratektomie) ist eine Abwandlung der Methoden LASEK und PRK. Das Epithel wird mit dem Epi-Clear-Messer präzise entfernt, wodurch die Hornhaut sanft und kontrolliert auf den Eingriff vorbereitet wird und ihre tieferen Schichten intakt bleiben. Im Vergleich zu anderen oberflächlichen Methoden regeneriert sich das Epithel nach EBKTM bis zu doppelt so schnell und der Regenerationsprozess verläuft reibungsloser als bei anderen oberflächlichen Methoden.Die EBK-Methode ist die Methode der ersten Wahl für eine relativ kleine Gruppe von Patienten. Gleichzeitig zeichnet sich diese Behandlung durch ihren niedrigeren Preis aus, der auf die Kosten für die verwendeten Geräte und die Nachbehandlungsmaterialien zurückzuführen ist.
- TransPRK – wird ausschließlich mit einem Excimer-Laser durchgeführt und beinhaltet die Profilierung der Hornhaut und die Entfernung des Hornhautläppchens ohne Verwendung chirurgischer Instrumente. Trans-PRK steht für Trans-epitheliale photorefraktive Keratektomie. Die Hornhautepithel- und Dioptrienkorrektur wird ausnahmsweise gleichzeitig mit dem Excimer-Laser durchgeführt. Dies ist die modernste Methode der Sehkorrektur, die mit Oberflächenmethoden durchgeführt werden kann.
Vertiefte Methoden
Bei tiefen Methoden wird ein Hornhautlappen erzeugt, der mit der Zeit verschmilzt.
LASIK
Bei der Methode LASIK mit einem Mikrokeratom (Skalpell) wird mit einem mikropräzisen Messer ein Einschnitt in die Hornhaut gemacht. Der hauchdünne Flap (130 bis 180 Mikrometer) wird vorsichtig abgelenkt. Anschließend wird die Innenseite der Hornhaut dem Excimer-Laser ausgesetzt und neu modelliert, so dass der Fokuspunkt optimal auf der Netzhaut liegt. Der Lappen wird dann wieder verschlossen und die Hornhaut heilt innerhalb weniger Tage.
FemtoLASIK (Voll-Laser-LASIK)
Methode FEMTO-LASIK, auch bekannt als All-Laser-LASIK, ist der nächste Schritt in der Entwicklung der modernen LASIK. Bei der traditionellen LASIK-Laserbehandlung wird die Hornhaut mit einem Skalpell (Mikrokeratom) geschnitten, was gewisse Risiken birgt. Bei der modernen FEMTO-LASIK-Methode wird die Hornhaut mit einem hochpräzisen Femtosekundenlaser geöffnet.
Der Betrieb des Lasers ist computergesteuert, dem Chirurgen steht außerdem ein Mikroskop zur Verfügung, das eine maximale Präzision und Auswahl der Durchmesserdicke des abgetrennten Hornhautlappens garantiert. Der Flap wird auf einem „Scharnier“ angehoben, so dass die Hornhaut mit dem Excimer-Laser modelliert werden kann. Weitere Informationen finden Sie in dem Beitrag mit dem Titel. „Hören Sie nicht auf das, was andere sagen – hören Sie auf Ihren Arzt (1) FemtoLASIK oder ReLEx® SMILE?“.
SBK-LASIK
Bei der traditionellen Methode ist der ablenkbare Hornhautlappen 130 bis 180 Mikrometer dick – bei der SBK-LASIK nur 90-100 Mikrometer. Dies ist der Vorteil des speziellen Carriazo-Pendular Mikrokeratomkopfes. Dank dieser präzisen Manipulation der Hornhaut kann die SBK-LASIK-Methode auch Menschen zugute kommen, die bisher aufgrund einer zu dünnen Hornhaut, einer zu starken Kurzsichtigkeit oder einer Kombination aus beidem nicht für eine Laser-Sehkorrektur in Frage gekommen sind.
EPI-LASIK
Bei dieser Variante der Methode verwendet der Chirurg ein Epikeratom – ein Werkzeug, das eine Laserkorrektur an der Hornhautoberfläche selbst ermöglicht, ohne in die tieferen Schichten einzugreifen.
Anders als bei der traditionellen LASIK-Methode wird der Epithellappen hier nicht abgeschnitten, wodurch die Traumatisierung des Hornhautstromas minimiert wird. Die EPI-LASIK wird daher für Menschen empfohlen, deren Lebensstil ein erhöhtes Risiko für Augenverletzungen mit sich bringt – Sportler, Soldaten, Polizisten, etc. Diese Methode ist sicher für Patienten, deren Hornhaut zu dünn ist, was sie für andere Lasermethoden disqualifiziert.
ReLEx® SMILE-Methode
Methode ReLEx® SMILE ist eine der sogenannten „no-corneal“ Methoden. Innerhalb der intakten Hornhaut wird eine so genannte „freie“ Hornhaut geschaffen. Lentikula (ein dünner Abschnitt der Linse in der Hornhaut). Für den Zugang wird dann ein minimalinvasiver Schnitt gesetzt. Die Intraokularlinse kann dann durch diese kleine Öffnung entfernt werden.
Bei dieser Methode – der sogenannten ‚Schlüsselloch‘-Methode – wird der Hornhautlappen (Flap) nicht geformt oder geschnitten. Das Verfahren wird durch einen kleinen Einschnitt in der Hornhaut durchgeführt und ist daher minimalinvasiv.
Das bedeutet auch, dass die Hornhaut nur minimal beeinträchtigt wird, so dass der Heilungsprozess des Auges sehr kurz ist. Das Verfahren wird mit dem VisuMax® Femtosekundenlaser durchgeführt, der das zu entfernende Gewebe für eine bessere Sicht abgrenzt.
Während des Eingriffs wird eine so genannte Mikrolinse (Lentikulum) in der Hornhaut debulgiert und durch einen kleinen Einschnitt entfernt. Der VisuMax® Femtosekundenlaser arbeitet zunächst in der Tiefe – die hintere refraktive Oberfläche der Mikrolinse wird erzeugt, die für die wesentliche Leistungsänderung verantwortlich ist.
Die vordere Oberfläche des Lentikels wird dann etwas weiter oben präpariert. Nach dem Einschneiden der Ränder entfernt der Chirurg die Mikrolinse effizient aus dem Hornhautparenchym. Die Inzision, die das Hornhautepithel durchbricht, ist viel kleiner als bei Methoden, die ein Debulking des Lappens erfordern.