Anatomie des Auges – Grundlegende Informationen für kurzsichtige und weitsichtige Menschen
Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit (Hyperopie) sind die häufigsten Sehbehinderungen. Sowohl kurzsichtige als auch weitsichtige Menschen sind in der Lage, die Probleme, mit denen sie im Alltag konfrontiert sind, genau zu beschreiben und die Beschwerden zu benennen, die mit ihren Brechungsfehlern einhergehen. Schwierigkeiten ergeben sich, wenn man sie bittet, die Ursachen des Fehlers zu beschreiben, da eine solche Beschreibung Kenntnisse über die Anatomie des Auges und seine Funktionsweise voraussetzt.
Myopie ist ein Sehfehler, bei dem parallel in das Auge einfallende Lichtstrahlen nicht auf der Netzhaut, sondern vor ihr gebrochen werden. Es gibt die folgenden Arten von Myopie:
- Axial – verursacht durch einen zu langen Augapfel, der sich in die Länge zieht und in den hinteren Pol der Sklera, Aderhaut und Netzhaut hineinragt. Nach der Geburt gibt es ein so genanntes ‚Babyauge‘. physiologische Hyperopie (der Lichtstrahl wird hinter der Netzhaut gebündelt), die mit der Verlängerung des Augapfels allmählich abnimmt, um Gleichmäßigkeit zu erreichen (Emmetropisierung). Manchmal schreitet der Prozess der Verlängerung des Augapfels weiter fort und führt zu Myopie.
- Linsenförmig (Krümmung) – verursacht durch eine übermäßige Sphärizität (Konvexität) der Linse, ihre Schwellung, eine Veränderung ihrer Brechkraft.
- Hornhaut – aufgrund einer übermäßigen Sphärizität der Hornhaut.
Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist ein Sehfehler, bei dem parallele Lichtstrahlen, die in das Auge eintreten, nachdem sie die optischen Medien des Auges passiert haben, nicht auf der Netzhaut, sondern dahinter gebrochen werden. Der Grund dafür kann sein, dass der Augapfel zu kurz ist oder die Brechkraft der Hornhaut oder Linse zu gering ist.
Wofür sind die verschiedenen Bestandteile des Augapfels zuständig?
Der Augapfel besteht aus drei Membranen: der äußeren faserigen Membran (Sklera und Hornhaut), der zentralen Gefäßmembran (Iris, Ziliarkörper, Aderhaut) und der inneren Membran (Netzhaut).
- Sklera – gibt dem Augapfel seine Form und schützt das Innere des Auges. An der Vorderseite der Sklera befindet sich eine Öffnung, die die Hornhaut umgibt, an der Rückseite eine Öffnung, die den Sehnervenkanal umgibt.
- Die Hornhaut ist die transparente vordere Membran des Auges. Sie besteht aus sechs Schichten: dem vorderen Epithel, der vorderen Begrenzungsmembran (der so genannten Bowman-Schicht), der Hornhaut (Stroma), die 90% der Hornhautdicke ausmacht, der hinteren Begrenzungslamelle (Descemet-Membran) und dem Endothel. Zwischen der Hornhaut und der hinteren Begrenzungslamina befindet sich die Duy-Schicht. Sie ist nur 15 Mikrometer dick und wirklich hart und zäh (sie lässt sich durch einen Druck von 1,5-2 bar nicht einschüchtern). Durch die Hornhaut dringt das Licht in das Auge ein.
- Die Iris – verantwortlich für die Farbe der Augen. In der Iris befindet sich eine Öffnung, die Pupille, deren Weite je nach Lichtintensität variiert.
- Aderhaut – befindet sich zwischen der Sklera und der Netzhaut. Sie besteht aus zahlreichen Blutgefäßen und kleidet die gesamte Kammer des Glaskörpers aus. Sie versorgt den äußeren Teil der Netzhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen.
- Linse – hat die Fähigkeit, ihre Form zu verändern, so dass sie ihre optische Leistung verringern oder erhöhen kann. Dieser Mechanismus wird Akkommodation genannt. Er ermöglicht es, dass Objekte in unterschiedlichen Entfernungen zum Auge scharf gesehen werden können.
- Die Netzhaut – eine sehr komplexe Struktur – besteht aus bis zu 10 Schichten, darunter eine Schicht aus Pigmentepithelzellen, Photorezeptorzellen (Stäbchen – verantwortlich für das Dämmerungssehen und Zapfen – verantwortlich für das Tagessehen und die Farberkennung) sowie Nerven- und Gliazellen. Die Stäbchen und Zapfen enthalten Sehpigmente, die sich bei Lichteinfall zersetzen, wodurch der Lichtreiz in einen Nervenreiz umgewandelt wird, der über die Sehbahn zum Gehirn fließt.
Wie Sie sehen, hängen Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit mit anatomischen Defekten in der Struktur des Augapfels zusammen. Eine fehlerhaft konstruierte Hornhaut oder Linse kann auch die Ursache für Astigmatismus sein – dies ist der Fall, wenn das optische System des Auges nicht in der Lage ist, Lichtstrahlen korrekt auf der Netzhaut zu fokussieren. Parallele Lichtstrahlen werden in zwei verschiedenen Ebenen gebrochen (z.B. vertikal und horizontal), was zu einem unscharfen Bild, gekrümmten und gewellten Bildern und schlechtem Kontrast führt.
Sowohl Kurzsichtigkeit als auch Weitsichtigkeit und Astigmatismus können mit dem Laser korrigiert werden. Finden Sie heraus, ob Sie für eine solche Behandlung in Frage kommen.